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Thomas Gebauer, Geschäftsführer der sozialmedizinischen Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation medico international
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"Die Welt steht vor dem Scheideweg. Entweder geht es in Richtung wachsende
soziale Spaltung und Gewalt oder in Richtung Ausgleich und einem
menschengerechten Leben für alle. Ohne Bildungseinrichtungen, ohne
Krankenhäuser, Museen oder Nahverkehrsmittel, die allen unabhängig von
Kaufkraft und Vermögen zur Verfügung stehen, ist gesellschaftliches
Zusammenleben auf Dauer nicht möglich. Die Gewährleistung einer solchen
sozialen Infrastruktur liegt in öffentlicher Verantwortung; sie basiert auf dem
Prinzip, dass diejenigen, die mehr haben, auch für die Bedürfnisse derjenigen
aufkommen, die nichts haben. Die "Initiative Vermögende für eine
Vermögensabsage" weist in diese Richtung. Es ist die richtige!"
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Dr. Kurt Berlo, Geschäftsführer der Solar&Spar Contract GmbH, Wuppertal
und Projektleiter beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
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"Ich finde die Initiative zur Einführung einer Vermögensabgabe ebenso
unterstützenswert wie zielführend und würde mich freuen, wenn bald ganz
viele Menschen diesen Appell unterstützten. Der Kulturphilosoph Georg
Simmel wies schon vor über 100 Jahren in seinem Werk "Philosophie des
Geldes" auf die Funktionsvielfalt des Geldes hin: Einerseits ist Geld
ein schlichtes Tauschmittel, andererseits ist es selbst ein Wert und
darüber hinaus der Motor für gesellschaftliche Veränderungen. Letztere
Funktion hat eine Vermögensabgabe, die für den ökologischen Umbau der
Wirtschaft genutzt werden soll."
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Wolfgang Gründinger, Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
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"Mit einer geringen Abgabe auf sehr große Privatvermögen können
Zukunftsinvestitionen in Bildung und Kinderbetreuung sowie ein Abbau
der Staatsverschuldung finanziert werden. Die junge Generation muss
ihr ganzes Leben für die gewaltigen Schuldenberge haften, die in der
Bankenkrise aufgetürmt wurden. Wer jetzt nicht in die Bildung der
jungen Generation investiert, der schiebt zusätzlich eine versteckte
Staatsschuld in die Zukunft ab. Wir schlagen daher einen Zukunftssoli vor, der in Form einer Abgabe
von 1% auf sehr große Privatvermögen von über einer Million Euro
erhoben wird. Eine Abgabe von 1% macht keinen Millionär ärmer,
aber 100% der Kinder reicher."
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Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher, Leiter des Forschungsinstituts für
anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n, Mitglied des Club of Rome,
Mitinitiator der Global Marshall Plan-Initiative
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"Die Weltfinanzkrise hat mit unzureichender Regulierung des Finanzsektors, aber
auch mit inadäquaten Besteuerungsmechanismen in Folge der Globalisierung zu
tun. Die Stabilisierung der Krise durch die Staaten durch eine vermehrte
Schuldenaufnahme bedeutet eine gefährliche Hypothek für die Zukunft. Nach
Analysen des FAW/n in Ulm droht eine langfristige Destabilisierung des
Finanzsystems über Zahlungsschwierigkeiten der Staaten. Es sei denn, es
gelingt, im internationalen Kontext eine deutlich breitere Besteuerung, gerade
im Finanzbereich und bei finanziellen Transaktionen, durchzusetzen,
ersatzweise direkte Vermögensabgaben. Ein weltweites gerechtes Steuersystem
ist sicher die wünschenswertere Lösung. Dass in diesem Kontext eine Initiative
vermögender Bürger selber aktiv wird, um Schritte in die genannte Richtung im
politischen Raum zu diskutieren und dass dabei auch das Thema der
Steuerparadiese angesprochen wird, ist ein ermutigendes Zeichen. Damit ist ein
guter Ausgangspunkt für ein neues Denken gesetzt. Ich bedanke mich bei den
Initiatoren und wünsche der Initiative einen hohen Wirkungsgrad."
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Prof. Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler |
"Als Armutsforscher unterstütze ich den Appell für eine Vermögensabgabe, der
meiner Überzeugung entspricht, dass Umverteilung von Oben nach Unten nötig
ist, wenn sich die Kluft zwischen Arm und Reich nicht weiter vertiefen,
sondern eine friedliche Entwicklung unserer Gesellschaft gewährleistet
werden soll."
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Peter Spiegel, Sachbuchautor (zuletzt mit Franz Alt "Gute Geschäfte"),
Yunus-Biograph und Leiter des GENISIS Institute for Social Business and
Impact Strategies |
"Das, was die Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe fordert,
entspricht genau dem, was ich mit meinen Aktivitäten ebenfalls seit mehr als
15 Jahren vorschlage. Zu meinen Vorschlägen gehörte auch, dass es Vermögende
selbst sein sollten, die sich an die Spitze einer solchen Bewegung setzen.
Wunderbar, dass diese Zeit nun gekommen ist! Mein Plädoyer für den
Haupteinsatz dieser Mittel: die Förderung von Social Businesses wie zum
Beispiel die Kleinkreditidee des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus."
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Wolfgang Kessler, Chefredakteur der christlichen Zeitschrift Publik-Forum |
"Die "Initiative Vermögende für eine Vermögensabgabe" müsste Ausgangspunkt
einer breiten Debatte zu
einer gerechten Besteuerung hoher Vermögen, Einkommen, Erbschaften und
Luxuskonsums in Deutschland sein.
Sie ist aus zwei Gründen wichtig: Moralisch, weil Verteilungsgerechtigkeit den
Zusammenhalt in der Gesellschaft
stärkt. Ökonomisch, weil wir es uns nicht leisten können, dass überschüssiges
Kapital nicht in die Zukunft investiert,
sondern auf den Finanzmärkten verzockt wird."
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Johano Strasser, Schriftsteller, Präsident des deutschen PEN-Clubs |
"Wenn in unserer Gesellschaft Opfer eingefordert werden, so sind es regelmäßig
die der anderen. Geht es aber um Entlastungen, so sind die Besserverdienenden,
die sich selbst gern als die eigentlich Leistunsträger bezeichnen, oft die
ersten, die sich melden. Schließlich müsse der Bürger entlastet werden. Daß
dabei die, die es am nötigsten hätten, unberücksichtigt bleiben, wird
großzügig übersehen. Darum finde ich den Appell zur Vermögensabgabe
vorbildlich. Hier erweisen sich Vermögende als verantwortliche Staatsbürger,
indem sie bei sich selbst beginnen, wenn es darum geht, Steuern zu zahlen und
dadurch die Handlungsfähigkeit des Staates zu sichern. Hut ab!"
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Steffen Stierle, Mitglied im Koordinierungskreis von Attac |
"Große Geldvermögen haben Jahre lang als Spielgeld auf den globalen deregulierten Finanzmärkten fungiert. Auf diesem Wege wurden sie zu einer zentralen Ursache für die aktuelle Krise. Deswegen ist eine umfassende Umverteilung von oben nach unten notwendig damit jene die Kosten der Krise tragen, die sie verursacht haben und um künftigen Krisen vorzubeugen. Dabei kann eine einmalige Abgabe allerdings nur der Anfang sein. Um die Lage langfristig zu stabilisieren braucht es darüber hinaus koninuierliche Maßnahmen, wie die Wiedereinführung der Vermögenssteuer." |
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Birgit Zenker, Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) |
„Der Appell „Vermögensabgabe einführen!“ bringt noch einmal neuen Schwung in Debatte um die gerechte Verteilung der Krisenlasten. Sein Charme besteht darin, dass zeitglich mit der feierlichen Reanimierung der sozialen Marktwirtschaft (ohne ihre soziale und ökologische Zerstörungswut in die Schranken gewiesen zu haben), die Vermögenden selbst den Finger in die Wunde der Krisenbewältigung legen. Ich wünsche dem Apell noch zahlreiche Unterstützer und Unterstützerinnen, die erkennen, dass es um weit mehr geht als die Verursacher und Profiteure der Krise zur Kasse zu bitten. Im Kern es geht um den solidarischen Erhalt und die Stärkung eines zukunftsfähigen Gemeinwesens - ohne das auch Vermögensbildung auf Dauer nur schwer möglich sein wird.“ |
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Andreas Lathan, Mitglied im Bundesvorstand des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) |
„Die Krise der Wirtschaft, der Gerechtigkeit und des Lebens insgesamt auf unserem Planeten werden wir nur gemeinsam lösen können. Die tiefgreifende Transformation, die uns bevorsteht, wird umso schmerzloser gelingen, je eher wir bereit sind, jeweils unseren eigenen, kleinen Beitrag zu leisten - jeder nach seinen Möglichkeiten!“ |
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Danuta Sacher, Geschäftsführerin von terre des hommes Deutschland e.V. - Hilfe für Kinder in Not |
"Ich setze mich für eine gerechter gestaffelte Besteuerung wohlhabender
Menschen ein - in Deutschland und global. Denn Reiche stehen in einer
besonderen sozialen Verantwortung. Auch unser deutsches Steuersystem belastet
Arme relativ stärker als Reiche, deshalb unterstütze ich den Appell für eine
Vermögensabgabe.
Ungleiche Lastenverteilung ist eine globale Herausforderung: In vielen
Entwicklungsländern belasten regressive Lohn- und Mehrwertsteuern die
Niedrigverdiener wesentlich stärker. Zudem verstecken Reiche weltweit gern ihr
Vermögen in Steueroasen vor dem Fiskus. Aus den dort schlummernden Vermögen
von etwa 11,5 Billionen US$ gehen jährlich Steuereinnahmen von etwa 250
Milliarden US$ verloren - für Staaten wie Deutschland ebenso wie für
Entwicklungsländer."
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